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50 Jahre Städtepartnerschaft

Mit einem feierlichen und zugleich lockeren Festakt begingen Asperg und Lure am 1. und 2. April das 50. Jubiläum ihrer Städtepartnerschaft.

Feierlich umrahmt wurde der Festakt von der Stadtkapelle Asperg, den Donkey-Gipsy-Singers der Chorvereinigung, dem Unterstufenkammerchor sowie den Teilnehmern des Schüleraustauschs des Friedrich-List-Gymnasiums.

Es war am 8. Oktober 1967 als die Bürgermeister von Asperg und Lure, Walter Trefz und Jacques Cordonnier, die Partnerschaftsurkunde ebenfalls im Rahmen eines feierlichen Festaktes unterzeichneten. Die Partnerschaftsurkunde aus dem Jahr 1967 lautet dabei wie folgt:

„Wir, die Bürgermeister und in freier Wahl gewählten Vertreter der Bürgerschaft von Lure und Asperg, bekräftigen heute feierlich und im Geiste wahrer Freundschaft und echter Völkerverständigung die Beschlüsse unserer Stadträte. Wir sind der Überzeugung, dass das Wohl unserer Bürger nur in einer freien Welt gedeihen und nur in einem vereinten Europa gesichert ist. Wir verpflichten uns, die menschlichen und kulturellen Beziehungen zwischen den Bürgern unserer beiden Städte zu fördern und vor allem unsere Jugend im Geiste der Verständigung beider Völker zusammenzuführen. Wir bekunden den gemeinsamen Willen, in einer tief verwurzelten Partnerschaft mit allen Kräften zur friedlichen Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland, zur Einigung Europas und zur Verständigung aller Völker in Frieden und Freiheit beizutragen.“

Seither sind 50 Jahre vergangen, in denen sich eine intensive Städtepartnerschaft entwickelt hat. Neben offiziellen Treffen der beiden Gemeinderäte pflegen auch viele Asperger Vereine sowie zahlreiche Bürgerinnen und Bürger einen engen Kontakt in die französische Partnerstadt. Genau wie die Asperger Feuerwehr verbindet auch das Friedrich-List-Gymnasium eine enge Freundschaft mit Lure. Jährlich findet zwischen dem Friedrich-List-Gymnasium und dem Collège Albert Jacquard ein Schüleraustausch statt.

Wie eng diese Städtepartnerschaft ist, zeigte auch der große Besucherandrang in der fast bis auf den letzten Platz gefüllten Stadthalle beim Festakt am Sonntag. Unter den Besuchern waren auch zahlreiche Zeitzeugen der Gründung der Städtepartnerschaft.

Neben vielen Gemeinderäten gehörten auch Vertreter zahlreicher Lurer Vereine der 54 Mitglieder zählenden Delegation aus der französischen Partnerstadt an. Darunter waren unter anderem Mitglieder des Judoclubs, des Fotoclubs, der Feuerwehr, der Chorvereinigung sowie des Lurer Tennisclubs, die die Gelegenheit nutzen, sich mit den Asperger Partnervereinen zu treffen.

Sowohl Bürgermeister Ulrich Storer als auch Lures Bürgermeister Eric Houlley betonten in ihren Ansprachen die Bedeutung der Städtepartnerschaft für den Zusammenhalt und den Frieden in Europa.

Bürgermeister Ulrich Storer erinnerte dabei an die beiden Bürgermeister Walter Trefz und Jacques Cordonnier, die auf kommunaler Ebene den Grundstein dafür gelegt haben, dass aus Feinden Freunde werden konnten.

„Viele Begegnungen haben seither stattgefunden und diese unterstreichen nachdrücklich den Gedanken von Freundschaft und Völkerverständigung. Immer weniger Menschen haben heute noch eigene Erinnerungen an die Schrecken des Krieges. Die Jugendlichen von heute verstehen nicht mehr, wie sich Deutsche und Franzosen einmal feindselig gegenüber stehen konnten und interessieren sich heute ohne Vorurteile füreinander“, so Bürgermeister Ulrich Storer.

Die Städtepartnerschaft sei dabei ein wunderschönes Geschenk, zugleich aber auch eine dauernde Aufgabe. Der Festakt solle daher nicht nur an die vergangenen 50 Jahre erinnern, sondern auch eine Ermutigung für eine Zukunft darstellen, in der die Verbindungen zwischen den Städten und Gemeinden in ganz Europa immer wichtiger werden. Mit keinem anderen Land habe Deutschland engere Beziehungen als mit Frankreich. „Beide Länder tragen im Bewusstsein der gemeinsamen Geschichte besondere Verantwortung für Frieden, Freiheit und auch Wohlstand in Europa“, so Bürgermeister Ulrich Storer. Die vielen Städtepartnerschaften und Freundschaften seien dafür ein solides Fundament. Dies sei besonders wichtig in Zeiten, in denen sich Europa in der Krise befindet.

Die Bürgerinnen und Bürger aus Lure und Asperg könnten daher mit Recht stolz darauf sein, in den letzten 50 Jahren einen kleinen aber wichtigen Beitrag für ein gemeinsames Europa geleistet zu haben. Bürgermeister Ulrich Storer dankte all jenen, die dazu einen wichtigen Beitrag geleistet haben.

Diesem Dank schloss sich auch Lures Bürgermeister Eric Houlley an. „Seit einem halbem Jahrhundert sind unsere beiden Kleinstädte miteinander verbunden und ich möchte die heutige Gelegenheit dazu nutzen, um all denen zu danken, die die Grundlagen für diese Freundschaft nicht nur zwischen unseren beiden Städten, sondern damit gleichzeitig zwischen unseren beiden Völkern geschaffen haben. Ich denke hierbei an die vielen Helfer, Vereine und Verbände, an alle Hauptamtlichen, sowohl in Asperg, als auch in Lure, die zu diesem Erfolg beigetragen haben und auch in Zukunft weiterhin beitragen werden. Ich denke an alle, die ohne Unterlass daran arbeiten, dass sich Schüler unserer Schulen regelmäßig treffen, dass sich unsere Sportler, Musiker und Künstler, unsere Feuerwehrleute und unsere Mitbürger, ebenso wie unsere Gemeinderäte regelmäßig austauschen“.

Seit einem halbem Jahrhundert hätten Asperg und Lure der Städtepartnerschaft die Bedeutung verliehen, die ihr gebührt: nämlich sich vorbehaltslos zu treffen, den Dialog miteinander zu pflegen, sich gegenseitig zu verstehen und kennenzulernen, den Erfahrungsaustausch zu verfolgen, auch Sorgen miteinander zu teilen, Meinungsverschiedenheiten zu bewältigen und auch einander Schönes, aber auch Schwieriges zu erzählen, betonte Bürgermeister Eric Houlley. „Wir haben gelernt Solidarität für den Anderen zu zeigen, wir haben gelernt, die Werte des anderen zu schätzen und ihre Unterschiedlichkeit zu respektieren.“

Auch Eric Houlley erinnerte in seiner Ansprache an die Vergangenheit der beiden Völker. „Das Konzept der Städtepartnerschaft wurde nachhaltig nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt – als Versuch, um den Wahnsinn von bestimmten Parteien und Menschen ungeschehen zu machen und um eine Verständigung zwischen den Völkern zu erreichen. Man wollte damit zu einer friedlichen und friedvollen gemeinsamen Zukunft gelangen.“ Indem die Beziehungen zwischen Lure und Asperg weiter vertieft werden, trage man auch dazu bei, all jene Zweifel auszuräumen, die gegenüber den europäischen Werten momentan im Raum stehen.

Er erinnerte an die großen Herausforderungen, vor denen Europa im Moment steht, die terroristischen Anschläge, die Flüchtlingskrise, den Brexit. All das seien schwere Bewährungsproben, vor denen sowohl Frankreich und als auch Deutschland stünde. „Ich bin jedoch überzeugt, dass wir es mit diesen Herausforderungen nur aufnehmen können, wenn wir beieinander bleiben. Nur wenn wir uns gegenseitig stützen, können wir die größeren Probleme lösen, nicht indem wir Zäune aufbauen und uns unserem nationalen Egoismus schmeicheln“.

Wie wichtig Europa vor allem für die Jugend ist, zeigte die anschließende Unterzeichnung des Städtepartnerschaftsversprechens, welches von Asperger und Lurer Schülern des Schüleraustausches verlesen wurde. Darin heißt es:

„Mit Stolz stellen wir, die Bürgermeister und gewählten Vertreter der Bürgerschaft von Lure und Asperg fest, dass unsere Partnerschaft lebendig wie am ersten Tag ist und sich durch die regelmäßigen Begegnungen zwischen den Jugendlichen, Einwohnern und Vereinen unserer beiden Städte über die vergangenen 50 Jahre hinweg immer mehr verfestigt hat. Unsere Partnerschaft ist ein Sinnbild für ein vereintes und starkes Europa. Sie ist Vorbild für eine in Frieden und Wohlstand zusammengewachsene Gemeinschaft, die es weiter zu leben und zu festigen gilt. Daher wollen wir hiermit unseren festen Willen erneut bekräftigen, unsere Partnerschaft im Geiste der Brüderlichkeit und der Freundschaft weiter zu vertiefen. Wir wollen auch weiterhin aktiv darauf hinwirken, dass sich die Einwohner unserer beiden Städte regelmäßig treffen, die Gemeinschaft weiterhin vertieft und somit das wertvolle Geschenk unserer Freundschaft gepflegt wird. Wir, Eric Houlley, Bürgermeister von Lure und Ulrich Storer, Bürgermeister von Asperg, bekräftigen dies hiermit im Namen der gewählten Vertreter unserer beiden Städte durch unsere Unterschrift.“

Sinnbildlich für die Zukunft der Städtepartnerschaft waren dabei die Beiträge des Friedrich-List-Gymnasiums. Gemeinsam mit dem Unterstufenkammerchor trug vor allem der Beitrag des Schüleraustauschs zu der lockeren Atmosphäre bei. In einem deutsch-französischen Sprechgesang vermischten sich die beiden Sprachen zu einem wiederum funktionierenden Ganzen. Es war genau die Botschaft, die von diesem Festakt ausgehen sollte.

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