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Rückblick auf 1200 Jahre Asperg

Erstmals im Jahr 819 in einer Urkunde des Klosters Weißenburg im Elsass erwähnt, feierte Asperg im Jahr 2019 sein 1200jähriges Stadtjubiläum. Verfolgen Sie im Anschluss nochmals alle großen Programmpunkte rund um das Jubiläumsjahr.

Gedenkstele zur Erinnerung an die Stadtgründung feierlich eingeweiht

Bei schönstem Frühlingswetter konnte Bürgermeister Christian Eiberger am Samstag, 30.03.2019, in der Nähe der Schubartstube die Gedenkstele zur Gründung Aspergs auf dem Hohenasperg einweihen.

„Niemand kann die genaue Lage der damaligen Siedlung lückenlos nachweisen. Es sei jedoch sehr wahrscheinlich, dass an dem Ort, an dem wir heute die Gedenkstele enthüllen, die Siedlung war“, so Bürgermeister Christian Eiberger.

Die Stele sei dabei wahrhaftig ein Blickfang. Gut sichtbar und erhaben stünde sie ziemlich genau an der Stelle, an welcher Asperg ursprünglich gegründet wurde.

„Jeder Besucher des Hohenaspergs, jeder Besucher des Museums, jeder Besucher der Schubartstube kommt hier vorbei und wirft einen Blick auf die Stele, wirft einen Blick auf unsere Geschichte“, so Bürgermeister Christian Eiberger

Sein Dank galt dabei auch dem Land Baden-Württemberg, welches als Eigentümer der Fläche die Aufstellung der Stele überhaupt erst möglich gemacht hat.

Die sechseckige Stele ist an drei Seiten mit Inschriften versehen. Sie erinnern an die wichtigsten Eckdaten der Stadtgeschichte. Erwähnt sind die Jahreszahlen 819, 1535 und 2019.

819 wurde Asperg erstmals urkundlich als Villa Assesberg in einer Urkunde des Klosters Weißenburg im Elsass erwähnt. Die Stele nimmt Bezug auf dieses für die Stadtgeschichte historisches Datum. Mit der Bezeichnung „Die Siedlung auf dem Aschberg wird erstmals urkundlich als Villa Assesberg erwähnt“ verweist sie in ihrem Schriftzug mit dem Aschberg auch auf die damals übliche Bezeichnung des Hohenasperg. Belege dieser Bezeichnung finden sich gleich in mehreren historischen Dokumenten. Die einheitliche, heute bekannte Schreibweise des Hohenasperg, findet sich in geschichtlichen Dokumenten deutlich später, vermutlich erst im 18. Jahrhundert. Bis heute hielt sich die Bezeichnung aber auch noch im Volksmund.

Die zweite Inschrift nimmt Bezug auf das Jahr 1535: „Die Siedlung wird an den Fuß des Berges verlegt und Underasperg genannt.“ Auch diese Bezeichnung Aspergs ist geschichtlich verbrieft. Mit großer Sicherheit kann auch davon ausgegangen werden, dass sich die Umsiedlung über Jahre hingezogen hat. Einige Hohenasperger Bürgerinnen und Bürger hatten sich schon Anfang des 16. Jahrhunderts am Fuß des Berges angesiedelt. Der Platz auf dem Berg reichte nicht mehr aus, Herzog Ulrich wollte ab 1535 den Hohenasperg zu einer der wichtigsten Landesfestungen ausbauen und befahl nun auch den letzten auf dem Berg lebenden Bürgern den Umzug nach Underasperg.

Die dritte Jahreszahl nimmt Bezug auf das 1200jährige Stadtjubiläum in diesem Jahr.

„Ich finde unsere Gruppe Asperger Historiker hat die markanten geschichtlichen Daten, die die Entwicklung, die Expansion der Stadt Asperg betreffen, sehr gut ausgewählt: oder anders ausgedrückt könnte man die Zahlen auch so beschreiben: Asperg oben – Asperg unten – Asperg heute“, führte Bürgermeister Christian Eiberger aus.

Sein besonderer Dank galt somit auch den Ideengebern der Gedenkstele: Gertrund Bolay, Armin Krüger, Herbert Paul und Friedrich Müller, die neben der Idee und den Recherchen ehrenamtlich auch bei der Gestaltung und der Auswahl der Stele mitgeholfen haben.

Bürgermeister Christian Eiberger bei der Einweihung der Gedenkstele
Bürgermeister Christian Eiberger bei der Einweihung der Gedenkstele
v.l.n.r.: Armin Krüger, Gertrud Bolay, Bürgermeister Christian Eiberger und Friedrich Müller. Herbert Paul, ebenfalls Mitglied bei den Asperger Historikern, konnte an der Einweihung der Gedenkstele leider nicht teilnehmen.
v.l.n.r.: Armin Krüger, Gertrud Bolay, Bürgermeister Christian Eiberger und Friedrich Müller. Herbert Paul, ebenfalls Mitglied bei den Asperger Historikern, konnte an der Einweihung der Gedenkstele leider nicht teilnehmen.

„Die Gedenkstele soll uns und die nachfolgenden Generationen immerwährend vor Augen führen, woher wir kommen, wo unser Ort entstand und welche enorme Bedeutung der Berg für die Gründung unserer Stadt hatte und bis heute hat“, so Bürgermeister Christian Eiberger.

Bezugnehmend auf seinen bereits beim Festakt in der Stadthalle am 12. Januar geäußerten Wunsch, verdeutlichte er auch nochmals die Hoffnung vieler Asperger:

„Die Siedlung Villa Assesberg war bewohnt und zumindest für die dort lebenden Menschen frei zugänglich. Und ich hoffe, dass wir alle in nicht allzu ferner Zukunft das ehemalige Villa Assesberg wieder begehen können, ohne Einschränkungen, das ganze hiesige Areal. Die Stele biete Platz für die Ergänzung historisch bedeutender Daten. Und vielleicht können wir ja in 25 Jahren den Gedenkstein um folgende Inschrift erweitern: 2044 –1225 Jahre Asperg – weg vom Gefängnisberg, hin zum Berg der Freiheit.“

Stellvertretend für die Gruppe der Asperger Historiker führte Armin Krüger aus, dass es vorab viele Dinge zu klären gab: Form des Steines, Beschriftung, Standort, Genehmigungen und Finanzierung. Die Stadt habe das Projekt dabei von Beginn an tatkräftig unterstützt und alle Genehmigungshürden sportlich genommen.

Auch am Text habe man lange gefeilt und sich für die Kurzfassung entschieden. „Die Leute wollen heute eh nicht so viel lesen“.

Weitere prägnante Jahreszahlen wären ebenfalls in Betracht gekommen. Das Jahr 1304, die erste Erwähnung als Stadt oder beispielsweise auch das Jahr 1510, als Asperg das Stadtrecht erhielt.

Steinmetz Peter Dietl, in dessen Steinheimer Werkstadt die Stele entstand, zeigte sich ebenfalls stolz über das von ihm geschaffene Werk. Die aus dem für die Region typischen Muschelkalk geschaffene Stele sei etwa 1,60 Meter hoch und wiege rund 1,6 Tonnen. 60 Stunden habe er daran gearbeitet.

Die Ornamente, passend zu den Jahreszahlen - Siedlung auf dem Berg, das Dorf am Fuß des Berges und das Asperger Stadtwappen – wären von Hand in den Stein gemeißelt worden. Schrift und Zahlen wurden mit Sand gestrahlt und wegen der besseren Lesbarkeit farbig hinterlegt.

Friedrich Müller vom Förderverein Hohenasperg zeigte sich ebenfalls sehr erfreut über das gelungene Werk. Die Stele stelle eine weitere Attraktion auf dem Hohenasperg dar. Erfreut zeigte es sich auch darüber, dass es gelungen sei, den Hohenasperg mit verschiedensten Veranstaltungen in den Blickpunkt des Stadtjubiläums zu rücken. Sein besonderer Dank hierfür galt Bürgermeister Christian Eiberger.

Asperger von heute am Gründungsort der Stadt.
Asperger von heute am Gründungsort der Stadt.
Musikalisch umrahmt wurde die Einweihung vom Gitarrenduo Scharpfenecker und Partes.
Musikalisch umrahmt wurde die Einweihung vom Gitarrenduo Scharpfenecker und Partes.

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