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Hohenasperg und Kleinaspergle als sichtbare Zeichen.
Der Hohenasperg diente schon in vor- und frühgeschichtlicher Zeit als Fliehburg und keltischer Fürstensitz. Er war ein überregionales Machtzentrum der Kelten. Auch wenn dies wissenschaftlich bisher nicht zu 100% bewiesen ist, die Anzeichen hierfür sind mehr als deutlich. Belegt wird dies insbesondere auch durch die Vielzahl der rund um den Hohenasperg entdeckten Fürstengräber.
Ein solches Fürstengrab ist das Hügelgrab Kleinaspergle. Es stammt aus der Zeit um 400 vor Christi Geburt und wurde 1879 von Oskar Fraas mit einer bergmännisch angelegten und spektakulären Stollengrabung untersucht. Die Hauptkammer war antik beraubt, in einer reich ausgestatteten Nebenkammer fanden sich aber einzigartige Funde, die alle Erwartungen übertrafen. Das durch Holzrahmen begrenzte Grab war 3 auf 2 Meter groß. Soweit aus den Grabungsberichten und Zeichnungen ersichtlich ist, lag in der auf 430 vor Christi Geburt datierten Kammer ein Häufchen Asche, dicht dabei ein Ring, eine eiserne mit Goldblech belegte Gürtelschnalle, ein Dutzend rund geschlagener Goldplättchen und vier Goldblechstreifen. Auf der anderen Seite des Aschenhäufchens fanden sich zwei griechische Tonschalen und zwei Aufsehen erregende goldene Trinkhornenden. An der östlichen Seite standen vier Bronzegefäße: ein großes Becken, in dem eine Holzschale lag, eine als herausragendes Beispiel keltischen Kunsthandwerks geltende bronzene Schnabelkanne, ein Gefäß mit zwei Henkeln und ein gerippter Eimer.
1964 stieß man bei Planierungsarbeiten im Gebiet des heutigen privaten und nicht zugänglichen Grundstücks Teckstraße 14 im Wohngebiet Grafenbühl auf ein weiteres Grab, das von einem mächtigen, teilweise zerstörten Steinsatz bedeckt war. Unter Leitung des staatlichen Denkmalamtes wurde der Hügel untersucht. Der nicht mehr sichtbare Hügel dürfte einen Durchmesser von ca. 40 Meter gehabt haben. Die Kammer war bereits antik geplündert. Es fanden sich zwei goldplattierte Bronzefibeln, Reste eines Trinkgeschirrs und zwei bronzene Löwenfüße eines Kesselgestells. Bruchstücke eines eisernen Wagens, verschiedene Gegenstände aus Bernstein, Elfenbein und Knochen. Am schönsten sind zwei aus Bein geschnitzte Sphingen mit aufgesetzten Bernsteingesichtern. Das Grab wird auf 500 vor Christi Geburt datiert.
Die eindrucksvollen und archäologisch weltberühmten Grabfunde aus der Nebenkammer des Kleinaspergle und auch aus dem Prunkgrab Grafenbühl sind heute im Landesmuseum Württemberg zu sehen.
2008 sind die Grabschätze aus dem Kleinaspergle erstmals seit ihrer Ausgrabung wieder nach Asperg zurückgekehrt. Die Ausstellung „Der Hohenasperg – keltischer Fürstensitz und bedeutendes Machtzentrum in Mitteleuropa“, die vom 20. September bis 19. Oktober 2008 im Keltensaal zu sehen war, zog rund 6.000 Besucher an. Viele Besucher kamen nicht nur aus Asperg selbst, sondern auch aus der weiteren Umgebung und sogar aus dem Ausland.