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Der Keltenweg ist ein Rad- und Wanderweg, der von der Arbeitsgemeinschaft „Grünes Strohgäu“ ausgeschildert wurde. Seit Juni 2025 kann er mittels App auch virtuell nacherlebt werden.
Die Tour ist ca. 30 km lang und kann auch als Rundtour mit ca. 55 km gefahren werden. Der Rad- und Wanderweg verbindet neun keltische Denkmale und führt über Asperg, Möglingen, Schwieberdingen, Hochdorf, Hemmingen, Schöckingen und Hirschlanden nach Ditzingen oder umgekehrt. Will man den Rundweg fahren, so gelangt man von Ditzingen über den Glems-Mühlen-Weg nach Schwieberdingen und weiter über den Keltenweg zurück nach Asperg.
Stationen und Distanzen (von Asperg ausgehend):
Der keltische Fürstensitz auf dem Hohenasperg
Inmitten der Landschaft erhebt sich der Hohenasperg, der als Zeugenberg seine Umgebung um ca.100 m überragt. Dieses Gebiet war seit der Jungsteinzeit (5500 - 3400 v. Chr.) gern aufgesuchtes und intensiv bewirtschaftetes Siedlungsland. Die archäologischen Reste der weiter zurückliegenden Zeiten sind heute weitgehend zerstört. Trotzdem besteht kein Zweifel, dass sich hier in der späten Hallstattzeit bis in die Frühlatènezeit (6. und 5. Jh. v. Chr.) ein bedeutender Fürstensitz befand.
Vergleiche mit anderen Machtzentren dieser Zeit, wie zum Beispiel der Heuneburg im Kreis Sigmaringen oder dem Mont Lassois in Burgund, stützen diese Annahme. Diese Höhenbefestigungen beherrschten das Umland mit seinen ländlichen Siedlungen. Zu diesen Dörfern gehörten Hügelgräberfriedhöfe, von denen zahlreiche bis heute erhalten blieben.
Die Verstorbenen der Oberschicht erhielten hingegen Monumentalgrabhügel. Bemerkenswerterweise besteht zwischen allen Großgrabhügeln und dem Hohenasperg Sichtverbindung.
Das Kleinaspergle
Das Kleinaspergle barg das jüngste Fürstengrab aus dem Bereich des Hohenaspergs und auch das jüngste frühkeltische Fürstengrab in Südwestdeutschland. Mit seinem 60 m Durchmesser und rund 8 m Höhe vermittelt es einen Eindruck von der Mächtigkeit dieser Grabmonumente. 1879 stieß man auf eine völlig ausgeraubte und leere Zentralkammer. Eine Nebenkammer beherbergte ein reich ausgestattetes Fürstengrab, das in die Jahre um 420 v. Chr. zu datieren ist.
Die verstorbene Person hatte zahlreiche Schmuckstücke und ein Trinkservice bei sich. Zu den wertvollsten Schmuckstücken zählt der raffiniert gestaltete Goldblechbeschlag einer Gewandspange. Für die zeitliche Einordnung am wichtigsten sind zwei griechische Trinkschalen aus Ton, die um 450 v. Chr. in Athen hergestellt worden sind. Ein keltischer Kunsthandwerker hat sie noch zusätzlich mit Goldblechauflagen verziert. Die einheimischen Kunstwerke des Kleinaspergles markieren den Beginn des frühkeltischen Latènestils und sind deswegen weltberühmt.
Keltengrab bei der Katharinenlinde
Das reich ausgestattete Frauengrab zählt nicht mehr wie z.B. das Kleinaspergle zu den Fürstengräbern im engeren Sinne. Bei den Ausgrabungen im Jahre 1935 gab es keine Hinweise auf ein Hügelgrab. Möglich ist, dass dieses Frauengrab bereits zu den so genannten Flachgräbern zählt. War es zuvor Sitte gewesen, die Verstorbenen in bestehenden Grabhügeln zu bestatten, so änderte sich der Grabbrauch an der Wende vom 5. zum 4. vorchristlichen Jahrhundert.
In der Grabgrube entdeckten die Archäologen ein schlecht erhaltenes Frauenskelett. Auf der Brust und bis zum Becken fanden sich drei Bronze- und zwei Eisenfibeln, welche die Funktion von Broschen hatten und die Gewänder zusammenhielten. Die Masken- und Tierfibeln aus dem Grab sind mit rosafarbenen Koralleneinlagen geschmückt.
Das Fürstengrab Hochdorf
Um 550 v. Chr. wurde hier ein etwa 40 bis 50 Jahre alter Mann mit fürstlichem Pomp zu Grabe getragen. Über der Grabkammer errichtete man einen mächtigen Grabhügel von ca. 6 m Höhe und 60 m Durchmesser. Es sollte bis in die 70er Jahre des 20.Jh. dauern, bis man die Spuren dieses mächtigen Grabmonuments wiederfand.
Das Landesdenkmalamt Baden-Württemberg führte 1978 bis 1979 Ausgrabungen durch. Das Ergebnis war und ist bis heute sensationell: Die Grabkammer wurde völlig unberaubt angetroffen. Auf einer Bronzeliege ruhte der Tote. Der Fürst trug als Standesabzeichen den typischen großen Goldhalsring und seinen Dolch. Goldener Totenschmuck lässt auf eine feierliche Aufbahrung schließen. Von besonderer Bedeutung sind die vielen Fragmente von Geweben und andere Gegenständen.
Standesgemäß hatte man ihm seinen vierrädrigen, eisenbeschlagenen Wagen mit Joch und geschmücktem Zaumzeug ins Grab gegeben. Ein Prunkstück der Bronzeschmiedekunst aus dem Mittelmeerraum ist der große Löwenkessel, der über 400 l Honigmet enthalten hatte.
Keltenmuseum Hochdorf
Mit seiner Architektur, die Elemente des Grabhügelbaus und des Monumentalhügels aufnimmt und in Räume umsetzt, ist das Keltenmuseum in Eberdingen-Hochdorf ein Anziehungspunkt für alle. Hier kann man sich, an der Grabkammer stehend, in die fernen Jahrhunderte keltischer Zeit zurückversetzen. Der besondere Reiz des Museums liegt im original- und materialgetreuen Nachbau der Grabkammer und der Grabfunde.
Es scheint, als wäre der keltische Mensch selbst lebendig geworden und berichte persönlich von seiner Lebensweise, von seinem Kunsthandwerk und von seinem Bestattungskult. Die Fülle der Erkenntnisse, die Ausgrabung, Restaurierung und Wiederherstellung erbracht haben, lässt den Besucher erfahren, wie die Forschung zu ihren faszinierenden Einblicken in die fernen Zeiten der frühkeltischen Fürsten und ihres Lebensstils gelangt.
Das nachgebaute keltische Gehöft führt in die Welt des täglichen Lebens in der Eisenzeit. An vielen Wochenenden ist altes Handwerk, sind vergessene Kunstfertigkeiten wieder neu zu entdecken. Jährlich kommen tausende von Besuchern, um sich hier auf die Reise in die Vergangenheit zu begeben.
Grabhügelfeld im Pfaffenwäldle
Im "Pfaffenwäldle" in Eberdingen Hochdorf liegen 24 kleinere und größere Grabhügel, die durch einen Rundweg im Wald besichtigt werden können. 1911 wurden elf Hügel geöffnet. Leider gibt es über die Grabungen keine Dokumentation, obwohl die Funde bemerkenswert sind.
Besonders zwei Toilettebestecke bestehend aus Ohrlöffel, Nagelschneider und Pinzette sowie eine Perlenkette aus Korallen, Schmucknadeln mit Bernsteinköpfen, zwei Goldohrringe und daneben Bronzeschmuck der späten Hallstattzeit sind zu erwähnen. Sehr schön gearbeitet sind auch zwei Frühlatènefibeln in Form eines Vogels bzw. eines Widders. Die schönsten Funde sind im Württembergischen Landesmuseum in Stuttgart ausgestellt.
Keltischer Großgrabhügel Birkle
An dieser Stelle erhob sich ein frühkeltischer Großgrabhügel. Sein Durchmesser 42 m, seine Höhe 7 m, sein Gesamtvolumen 4000 m3 Erde, all dies umgeben von einem Kreisgraben von 3,5 - 4,5 m Breite - so müsste dieser Großgrabhügel vor ca. 2500 Jahren ausgesehen haben.
Luftbilder und Bodenbohrungen haben beim "Birkle" genauere Aufschlüsse über das Ausmaß des Großgrabhügels gebracht. Doch auch der Flurname weist bereits auf das hin, wonach die Forschung gesucht hat: So steht das "le" im Eigennamen Birkle" für die mittelhochdeutsche Bedeutung "Hügel".
Ein reiches Frauengrab
Der jungen Keltin, deren Grab man 1951 bei Umbauarbeiten mitten in Schöckingen fand, hatte man wertvollen Schmuck angelegt. Sie trug einen Bronzehalsreif und eine Kette aus rosafarbenen Korallenperlen. Beide Arme schmückten je drei Goldbänder, am rechten Knöchel lag ein Fußring aus Bronze.
Gerade an diesem Grab wird der Unterschied zu den reich ausgestatteten Kammern der hochstehenden Mitglieder der Gesellschaft deutlich. Zwar besaß diese Dame reichen Schmuck, vielleicht ihr wertvolles Heiratsgut, doch fehlen die für ein Grab der Oberschicht wichtigen Bestandteile wie Bronzegeschirr, Wagen und Importgüter. Die unterschiedliche Ausstattung der Gräber gibt zu erkennen, dass die Kelten in einer hierarchisch gegliederten Gesellschaftsordnung lebten.
Der Krieger von Hirschlanden
Der bedeutendste Fund in diesem Grabhügel ist zweifellos die Sandsteinstele, die am Fuß des Hügels gefunden wurde. Die imposante Vollplastik zeigt einen unbekleideten Mann. Auf dem Kopf trägt er einen spitz zulaufenden Hut, um den Hals einen dicken Reif. Wertvolle Goldhalsreifen wurden immer wieder als Grabbeigaben in Fürstengräbern gefunden. Der Krieger trägt einen Dolch. Die nach mediterranem Vorbild geschaffene Stele ist die älteste vollplastische Großskulptur nördlich der Alpen.
Die Stele und der Grabhügel werden in die späte Hallstattzeit (600 - 450 v. Chr.) datiert. Die Funde belegen, dass hier sowohl Männer als auch Frauen bestattet wurden. Im Hügel fanden sich 16 Gräber, von denen keines außergewöhnlich reich ausgestattet war. Auch das Grabmonument mit einem Durchmesser von 32 m hatte nicht die gewaltigen Ausmaße der eigentlichen Fürstenhügel (der Fürstengrabhügel bei Hochdorf hatte einen Durchmesser von 60 m).
Die Keltenweg AR-App entführt Besucherinnen und Besucher auf eine digitale Zeitreise in die Welt der Kelten.
Dabei werden nicht nur Fragen zum Verschwinden von Grabmonumenten oder auch archäologische Grabungen aus neuen Perspektiven erklärt. Gemeinsam kann man auch an keltischen Bestattungsritualen teilnehmen oder den einstigen Fürstensitz auf dem Hohenasperg besuchen.
Die Eindrücke entführen damit in die Welt der Kelten, wie sie möglicherweise ausgesehen hat. Interaktive VR- und AR-Elemente laden dazu ein, virtuelle Welten zu erkunden und sich intensiv mit der keltischen Kultur zu beschäftigen.
Das Eintauchen in die Welt der Kelten ist dabei ganz einfach. An allen Stationen des Keltenweges befinden sich Schilder, die dazu einladen, das einstige keltische Leben rund um den Hohenasperg virtuell zu erleben.
Auf dem Hohenasperg befindet sich das Schild direkt beim Infocenter am oberen Parkplatz vor der Brücke über den Wallgraben, am Kleinaspergle direkt am vorbeiführenden Weg. Einfach den QR-Code abscannen und los kann es gehen.
Weitere Informationen erhalten Sie auch über folgenden Link: Bitte hier klicken!
Die Stationen in der App:
Der keltische Fürstensitz auf dem Hohenasperg
Der Fürstensitz auf dem Hohenasperg wurde seit dem frühen Mittelalter mehrfach überbaut. Daher ist eine archäologisch korrekte Rekonstruktion nicht mehr möglich.
Anhand anderer Fundstellen wird aber der Versuch unternommen, die Lebenswelt der Kelten auf dem einstigen Fürstensitz darzustellen. Erkunden Sie mit der App die Burganlage und erleben so einen Markttag auf dem einstigen Fürstensitz.
Das Kleinaspergle
Wir schreiben das Jahr 1879. Am 19. Mai konnte der Theologe, Geologe und Archäologe Oscar Fraas mit der Stollengrabung in dem vermuteten Fürstengrabhügel beginnen. Das Kleinaspergle barg mit dem entdeckten Nebengrab das jüngste Fürstengrab aus dem Bereich des Hohenasperg und auch das jüngste frühkeltische Fürstengrab in Südwestdeutschland.
Begeben Sie sich mit der Keltenweg AR-App jetzt auf die Spuren einer spektakulären Grabung und sehen Sie den Grabungsstollen im Kleinaspergle aus einem ganz neuen Blickwinkel.
Das Grab an der Katharinenlinde in Schwieberdingen
Während der Ausgrabungsarbeiten von jungsteinzeitlichen Siedlungsresten auf der Flur Wartbügel (bei der Katharinenlinde) in Schwieberdingen, schnitten Mitarbeiter der staatlichen Altertümersammlung Stuttgart ein Grab der frühen Latènezeit an. Nachdem man im Jahre 1935 aufgrund der Lage des Grabes, auf dem Kamm einer lößbedeckten Höhe noch von einem ehemaligen Hügelgrab ausgegangen war, belegen die Grabungsfunde nach heutigen Erkenntnissen eine Zuordnung in die frühe Latènezeit, in der die Kelten die Errichtung von Grabhügeln zur Bestattung ihrer Toten bereits aufgegeben hatten.
Der Fürstengrabhügel von Hochdorf
Um 530 v. Chr. wurde hier ein etwa 50 Jahre alter Mann mit reichen Beigaben zu Grabe getragen.
Es sollte aber bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts dauern, bis man die Spuren dieses mächtigen Grabmonuments mit seiner unberaubten Grabkammer wiederfand. Zum Schutz vor Grabräubern war sie von einer weiteren Kammer mit einer 50 Tonnen schweren Steinpackung umgeben. Zurecht, denn sie enthielt reiche Grabbeigaben.
Treten Sie ein, in den Jahrhundertfund und erforschen Sie die Grabkammer des Keltenfürsten von Hochdorf.
Im Keltenmuseum Hochdorf
Es ist ein sonniger Tag im Frühjahr 423 vor Christus. Der Hofherr erzählt stolz von seinem Dorf. Seine Schwägerin arbeitet im Garten. Die Älteste und ihr Enkel sind im Haus an der Feuerstelle.
Lassen Sie sich in den virtuell nachgebauten Freiluftbereich des Keltenmuseums entführen und hören Sie, was die Anwohner des keltischen Gehöfts aus ihrer Zeit zu berichten haben.
Das Grabhügelfeld im Pfaffenwäldle Hochdorf
Das Grabhügelfeld im heutigen Pfaffenwäldle ist mit circa 26 Grabhügeln einer der größeren bekannten keltischen Friedhöfe. Mit Sicherheit war es jedoch mehr als nur ein Bestattungsplatz. Die Gemeinschaft kam zusammen, beging Begräbnisse und führte Opferrituale durch. Es war ein Ort, an dem die keltische Gesellschaft sich ihren Göttern nahe fühlte.
Begehen Sie die ehemalige Kultstätte der frühen Kelten und erleben Sie ein Bestattungsritual, wie es vor 2.500 Jahren ausgesehen haben könnte.
Keltischer Großgrabhügel Birkle bei Hemmingen
Wären Sie vor 2.500 Jahren am westlichen Ortsrand von Hemmingen gestanden, so hätten Sie mit einem schweifenden Blick über die Umgebung mindestens zehn Grabhügelfelder erblicken können, mit teils mächtigen Grabmonumenten. Und das sind nur die Fundstätten, die aus heutiger Sicht archäologisch belegt sind. Es ist erstaunlich, wie diese Bauwerke das keltische Landschaftsbild mit einer überwiegend waldfreien Landschaft, geprägt haben müssen.
Doch warum sind diese, in ihrer Zeit so aufwendig erstellten Grabmonumente, fast gänzlich aus unserem Landschaftsbild verschwunden? Die App versucht es zu erklären.
Das reiche Frauengrab in Schöckingen
Kaum zu glauben, aber die Region um das heutige Schöckingen war bereits vor über 2.500 Jahren, zur Zeit der frühen Kelten, dicht besiedelt. Dies unterstreichen zahlreiche Siedlungsfunde und die Entdeckung des reichen Frauengrabes im Frühjahr 1951.
Der jungen Keltin hatte man wertvollen Schmuck angelegt. Es handelt sich jedoch nicht um ein reiches "Fürstengrab", wie bei den aufwändigen Grabkammern der Elite in der Gesellschaft. Zwar besaß diese Dame reiche Beigaben, doch fehlen die für ein Grab der Oberschicht wichtigen Bestandteile wie Bronzegeschirr, Wagen und Importgüter. Die unterschiedliche Ausstattung der Gräber macht deutlich, dass die Kelten in einer hierarchisch gegliederten Gesellschaftsordnung lebten.
Der Krieger von Hirschlanden
Beim Krieger von Hirschlanden erwartet die App-Nutzer ein Geländespiel mit Fragen und Erklärungen zur keltischen Kultur, wie sie zur späten Hallstattzeit vor 2500 Jahren im Raum um den Hohenasperg bestand.Erfüllen Sie die Aufgaben, die der Krieger von Hirschlanden Ihnen stellt und erfahren dabei mehr über die Kultur der Kelten. Beantworten Sie die Fragen, suchen Fundstücke oder werfen einen Speer. Am Ende wartet eine Belohnung.