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Aktuelles aus Asperg

Gedenken an die Deportation von Sinti und Roma

Vom 16. bis 22. Mai 1940 wurden mehrere hundert südwestdeutsche Sinti und Roma aus Ludwigshafen, Mannheim, der Pfalz, Mainz und Worms auf Anordnung von Heinrich Himmler auf der Sammelstelle Hohenasperg familienweise „rassenhygienisch untersucht“.

Vom Asperger Bahnhof aus wurden sie nach einem Fußmarsch vom Hohenasperg durch die Stadt in die Vernichtungslager nach Polen gebracht. Dort fielen sie in großer Zahl dem Völkermord der Nationalsozialisten zum Opfer.

Eine Gedenktafel am Asperger Bahnhof, gefertigt von Bildhauer Josef Reinhardt aus Albertsweiler in der Pfalz, erinnert seit Mai 1995 daran.

Wie die historischen Bilder vom Mai 1940 zeigen, beschritten die Sinti- und Roma-Familien den Weg durch die Stadt zum Bahnhof am helllichten Tag, auch vor den Augen einiger am Straßenrand stehender Personen.

Hermann Weiss, dessen Biographie auch im Museum „Hohenasperg – Ein deutsches Gefängnis“ vorgestellt wird, beschrieb dies wie folgt: „Es hat ausgesehen wie ein Trauerzug.“

Historische Abbildungen: Bundesarchiv
Historische Abbildungen: Bundesarchiv
Historische Abbildungen: Bundesarchiv
Historische Abbildungen: Bundesarchiv

Am Samstag, den 18. Mai 2024 wurde vor dem Mahnmal am Bahnhof den Ereignissen vor 84 Jahren gedacht.

„Die Gräueltaten, welche damals in deutschem Namen begangen wurden, erfüllen uns mit Trauer, Entsetzen und Scham“, so der erste ehrenamtlich stellvertretende Bürgermeister Günter Pfersich, welcher in Vertretung für Bürgermeister Christian Eiberger am Gedenken teilnahm. Jeder Mensch hätte ein Recht auf Leben. Umso wichtiger sei es, das Gedenken aufrecht zu erhalten und die Erinnerungen daran an die folgenden Generationen weiterzugeben. Niemals wieder dürfe sich so etwas wiederholen. Für die Asperger von heute sei es unbegreiflich, wie dies geschehen konnte. Warum niemand seine Stimme erhob, als der Zug der Sinti und Roma vom Hohenasperg zum Bahnhof durch die Stadt eskortiert wurde. Deshalb sei es gerade in heutiger Zeit so wichtig, jedweden Anfängen zu wehren. Alle seien aufgerufen, den kleinsten Anzeichen von Rassismus, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Inhumanität entschieden entgegenzutreten.

Für den Landesverband der Sinti und Roma von Rheinland-Pfalz erinnerte Jeanette Bunk an die Opfer und deren Leiden. Es sei ihr eine Herzensangelegenheit, damit das Vermächtnis ihrer im vergangenen Jahr verstorbenen Mutter Ilona Lagrene fortzuführen und aufrecht zu erhalten. Die völlige Entrechtung, die Gräuel von SS und Wehrmacht und das Entsagen jedweden Rechts auf Leben ließe einem auch heute noch erschauern. Die Deportation der Sinti und Roma sei dabei auch ein Testlauf für die noch folgenden Deportationen gewesen. Gezielt hätten die Nationalsozialisten damit auch herausfinden wollen, wie weit man bei der Bevölkerung gehen könne und wieviel Unrecht ohne Widerspruch hingenommen werden würde. In ihr Gedenken schloss Sie damit auch all jene Opfergruppen ein, welche das gleiche Schicksal ereilte, wie jenes der Sinti und Roma. Juden, Homosexuelle, Zeugen Jehovas oder auch politische Gegner des NS-Regimes. Den Menschen von heute könne man keine Schuld zuweisen. Das Erinnern an das geschehene Unrecht müsse aber aufrecht und wach erhalten bleiben. Hetze gegen Minderheiten müsste in seinen Anfängen bereits entschieden entgegengetreten werden. Nie wieder dürfe sich so etwas wiederholen. Die Würde des Menschen sei das höchste Gut, welches es uneingeschränkt zu schützen und zu verteidigen gelte.

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